Home Ausstellungen Frisbee! Sport und Freizeit. Sammlung Würth. – Musée Würth in Erstein: 27.1. – 15.9.2024

Frisbee! Sport und Freizeit. Sammlung Würth. – Musée Würth in Erstein: 27.1. – 15.9.2024

by Brigitte Matt-Brassel
Frisbee! Die Sammlung Würth im Musée Würth France Erstein widmet sich mit ihrer neuesten Ausstellung mit 80 Werken bedeutender KünstlerInnen dem Thema Sport, Spiel & Freizeit.

Sport und Freizeit  in der Kunst
80 Werke der Sammlung Würth im Musée Würth Erstein

 

Leidenschaft, Bewunderung und Emotionen im Kontext sportlicher Wettkämpfe sind ungebrochen und inspirierend insbesondere auch für KünstlerInnen im 20. und 21. Jahrhundert.

Die Ausstellung “Frisbee! Sport und Freizeit. Sammlung Würth”, die vom 27. Januar bis zum 15. September 2024 vom Musée Würth in Erstein zu sehen ist. 
Sie ist von den Olympischen Spielen inspiriert, die in diesem Jahr in der französischen Hauptstadt stattfinden werden.

Die Ausstellung umfasst rund 80 Bilder, Skulpturen und Objekte bedeutender Künstlerinnen und Künstlern. 

www.musee-wuerth.fr

Der Sport als Thema der Moderne, der dazu ermutigte, sich von der antiken und traditionellen Darstellung zu befreien, ist Gegenstand des ersten Teils der Ausstellung und lädt dazu ein, zahlreiche Disziplinen und Ästhetiken zu erkunden:
Hier wird die Darstellung des athletischen Körpers mit den monumentalen Skulpturen von Alfred Hrdlicka
oder der Collage mit dem Bodybuilding-Profil von Tomi Ungerer sowie die Neuinterpretation des Diskuswerfers aus dem 5.Jh. v. Chr. von Donna Stolz zur Disposition gestellt.

Wie Kunst Sport, Spiel und Freizeit widerspiegelt

Das 20. Jahrhundert erlebte trotz der einschneidenden Erfahrung von zwei Weltkriegen eine unaufhaltsame Entwicklung hin zur westlichen Freizeitgesellschaft. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Sport zu einer populären Beschäftigung.
Dann kam im 20. und 21. Jahrhundert ein vollkommen neues Verlangen nach Freizeit und Unterhaltung auf, befördert von sozialen Errungenschaften wie der Einführung des bezahlten Urlaubs durch die französische Regierung im Jahr 1936.

Die sportlichen Aktivitäten und das Spiel übten nicht nur ihren Sog auf alle Klassen einer sich von Grund auf wandelnden Gesellschaft aus, sie wurden auch zu einem starken Anreiz für künstlerische Perspektiven, den Körper zu erkunden und die Bewegung zu erfassen:

Ringen bei Philipp Bauknecht, Autorennen bei Herbert Kitzel, Skateboarding bei Rainer Fetting, 
Wasserspringen bei Christine Gallmetzer, Pferderennen bei Antonius Höckelmann, Tanz bei Joan Miró,  Klaus Jürgen-Fischer oder Helge Leiberg, American Football bei Walter Wörn. 

 

 

Joan Miro, Tänzerinnen, 1953, - Sammlung Würth
Antonius Höckelmann, Ohne Titel, Turf, 1987, Sammlung Würth

Alle diese obengenannten Werke kennzeichnen durch die Lebhaftigkeit der Farben und die malerischen Gesten den äußerst energiegeladenen Abschnitt, der dann den Übergang zum zweiten Teil der Ausstellung  Frisbee! Sport und Freizeit im Obergeschoss, markiert – hin zu Sport und Freizeit im Freien. 

Fernand Léger, Les Loisirs (Die Freizeit), 1944, Sammlung Würth
Camille Pissarro, Route de Berneval le Petit

Sport und Freizeit im Freien – im 20. und 21. Jh. auch mit kritischem Blick künstlerisch umgesetzt

Die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit, Sorglosigkeit und Unterhaltung für alle zeigt sich in der künstlerischen Darstellung ab den 30er Jahren: 

Sport und Freizeit im Freien zu verbringen, idyllische Plätze und Landschaften, die aufgesucht werden und Freude bringen: 
Légers Gemälde (Les Loisirs) zeigt einfache Aktivitäten wie Radfahren und Baden, seine Freizeitvision eröffnet aber den Blick auf Orte, die wir in unserer Freizeit mit Freude aufsuchen: die Berge und ihre schneebedeckten Gipfel (Jim Dine, Herbert Brandl), das Land mit Wanderwegen, (Otto Dill, Camille Pissarro), den Wald und die Picknicks (František Kupka), das Meer oder den Fluss (Rudern und Baden: Karl Hubbuch). erkunden und genießen. 

Kürzere Arbeitszeiten und starkes Wirtschaftswachstum kurbelten bald den Tourismus und die Unterhaltungsindustrie an. Die Freizeitgesellschaft wurde zur Konsumgesellschaft. 

Kunstschaffende erlauben sich einen kritischen und auch augenzwinkernden Blick auf diese mitunter zwanghafte Lebensweise, wie sie sich u.a. in den Werken von Tomi Ungerer, Karl Hubbuch oder Elisabeth Sabala widerspiegelt (s. Bildcollage unten). 


Sport, Spiel und Freizeit – Gesellschaftsspiele etablieren sich

Kartenspiele und Brettspiele wie das beliebte Schachspiel, das seit 2022 in Frankreich offiziell als Sportart anerkannt ist und gefördert wird, finden den Weg in die künstlerische Darstellung: Alfred Hrdlicka oder Thaddäus Hüppi präsentieren Figuren aus eigener Fertigung, das Spiel mit Regeln und Regelbrüchen nehmen Max Ernst, Geroge Grosz und Bernard Schultze als Thema auf. 

(Foto re.) Im Blickfeld steht das legendäre Foto von Michel Sima, das 1957 Man Ray und Marcel Duchamp beim Schachspiel verewigt.

Sport und Kunst verbinden sich mit den Olympischen Spielen

Die Ausstellung Frisbee! Sport und Kunst in der Sammlung Würth bezieht sich auch auf die kommenden Olympischen Spiele in Paris in diesem Jahr und findet im Rahmen der “Olympiade Culturelle 2024” (Kulturolympiade 2024) statt.
Zu sehen sind Plakatentwürfe für die Olympischen Spiele 1972 in München von HAP Grieshaber, Serge Poliakoff, Günter Grass und Max Bill (s. Foto re.), 

Max Bill, Komposition für München, 1970, 
Sammlung Würth, 
Foto: Volker Naumann, Schönaich

www.musee-wuerth.fr

Eintritt frei und für alle!

Öffnungszeiten:
Di bis Sa, 10 – 17 Uhr
So, 10 – 18 Uhr

Gruppen und Führungen
Auskunft und Reservierung

+ 33 (0)3 88 64 74 84
mwfe.info@wurth.fr
www.musee-wurth.fr

Audioguides: Französisch, Deutsch 

Anfahrt:
Auto: D 1083, Ausfahrt Erstein, dem Schild Z.I. Ouest folgen > Parkplatz
Elektrische Ladestation
Zug: TER-Zuglinie Straßburg/Basel,
Bahnhof Erstein-Gare, dann 8 Minuten
zu Fuß

Barrierefreier Zugang
Alle Aktivitäten

www.musee-wuerth.fr