Home Ausstellungen “Lore Bert” und “Radikal” – Doppelausstellung im Musée Würth Erstein: 13. Juni 2023 – 7. Januar 2024

“Lore Bert” und “Radikal” – Doppelausstellung im Musée Würth Erstein: 13. Juni 2023 – 7. Januar 2024

by Brigitte Matt-Brassel

 

Mit einer Doppelausstellung präsentiert
das Museum Würth in Erstein

vom 13. Juni 2023 bis 7. Januar 2024
eine Auswahl repräsentativer Werke
der geometrischen Abstraktion
aus
der Sammlung Würth.

www.musee-wuerth.fr

Lore Berts Werke ist ein eigener Kosmos - Geometrische Formen und ornamentale Motive, gestaltet mit Japanpapier, zeigt das Musée Würth in Erstein - Lore Berth im Gespräch mit Reinhard Würth

Lore Bert wurde am 2. Juli 1936 in Gießen, Deutschland, geboren. Sie begann ihr Kunststudium in Darmstadt und setzte es an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin fort, wo sie unter anderem bei dem Professor und Bildhauer Hans Uhlmann studierte. Er führte sie in Fragen des Volumens und der Räumlichkeit ein.

Die Ausstellung LORE BERT ist im Erdgeschoss des Museums Würth in Erstein zu erleben.
LORE BERT zeigt einen Einblick in die Welt einer Künstlerin, die sich geometrischen Formen und ornamentalen Motiven widmet. Papier, vor allem seidiges Japanpapier, ist ihr bevorzugtes Material.
Ob als Collage, Malgrund oder Skulptur – Papier ist nicht nur allgegenwärtig, sondern erobert in ihren monumentalen Installationen auch buchstäblich den Ausstellungsraum, wie das Beispiel Art and Knowledge zeigt, das Platons fünf Körpern gewidmet ist.
Lore Bert interessiert sich für die Verwendung von Licht, wobei sie insbesondere auf Neonröhren zurückgreift, die als Mittel zur Beschriftung verwendet werden.
Dieses Interesse an der Grafik chinesischer Zeichen, Symbole und Ideogramme hat seinen Ursprung in ihren zahlreichen Reisen durch die ganze Welt. Auch architektonische Ornamente und geometrische Muster finden ihren Platz in ihren Werken, und gerade während eines Aufenthalts in Ägypten fügte sie Papyrus und Blattgold ihrer Praxis und ihrer Farbpalette hinzu.

Lore Berts formales Vokabular ist jedoch auch untrennbar mit ihrem Interesse an den Geistes- und Naturwissenschaften verbunden. Die Weltanschauungen von Galileo Galilei und Kopernikus, die philosophischen und poetischen Schriften von Immanuel Kant, Johann Wolfgang von Goethe, Rainer Maria Rilke, Nicolas Machiavelli oder Dante Alighieri, die mathematischen Theorien von Gregor Cantor oder die logischen Beziehungen (Wahrheitstafel) bilden den intellektuellen Inhalt ihrer Arbeit.

 

Lore Bert: Farbige Triloben, 2006, Sammlung Würth
Lore Bert: Tiefen , 2012 Sammlung Würth
Lore Bert: Schwarz gefärbte Vierpasse , 2016 Leihgabe des Künstlers, Foto: Dr. phil. Dorothea van der Koelen

www.musee-wuerth.fr

“RADICAL – Abstraktion” in der Sammlung Würth – im Obergeschoss des Museums

Das Thema der geometrischen Abstraktion der Ausstellung von Lore Bert wird mit RADICAL, der Ausstellung im Obergeschoss des Museums, fortgesetzt. 
Zu sehen sind rund 40 Werke von ebenso vielen KünstlerInnen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Zu ihnen zählen u.a. Jesus Rafael Soto, Yaacov Agam, Alberto Magnelli, Auguste Herbin, Victor Vasarely, Jean Dewasne und Richard Mortensen.
Die “geometrische Abstraktion” erhielt nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa vor allem durch Künstlergruppen und Galeristen wie Denise René neuen Aufschwung. 

 

"Geometrische Abstraktion" und ihre westlichen Vertreter

Die geometrische Abstraktion

Die geometrische Abstraktion ist eine universelle Sprache, die seit der Antike in vielen Kulturen in Form eines geometrischen Musters vorkommt. In der präkolumbianischen Zeit in Lateinamerika, in der Zivilisation des alten Ägypten oder in der Verfeinerung der Kunst des Islam werden diese Formen ebenso auf Keramik, architektonischen Oberflächen oder Kleidung dekliniert. Diese Muster dienen nicht nur dekorativen oder ästhetischen Zwecken, sie können auch eine symbolische und magische Dimension erlangen.

Es gibt auch geometrische Formen in unserer umgebenden Realität. Mit bloßem Auge oder unter dem Mikroskop zeugt die Untersuchung von Mineralien, Pflanzen oder Muscheln von den konstituierenden geometrischen Eigenschaften der Natur. Kristalle, Zellen, Moleküle, Atome sind Formensysteme, die auf unterschiedlichen Skalen strukturiert sind.

Wassily Kandinsky, František Kupka oder Piet Mondrian 

Im Westen wurde diese nicht-figurative Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von den künstlerischen Avantgarden neu aufgegriffen und verbreitet: Wassily Kandinsky, František Kupka oder Piet Mondrian waren ihre Initiatoren und berühmten Vertreter.
Die Verwendung geometrischer Formen zeugt von einer Ablehnung der illusionistischen Praktiken der Vergangenheit und dem Wunsch, eine neue künstlerische Sprache zu schaffen.
Mit dieser sogenannten „gegenstandslosen“ Malerei wollen diese Künstler eine Sprache begründen, die Wissenschaft, Musik oder auch Spiritualität mit der Kunst verbindet. Indem sie behaupten, die geometrischen Formen der Wahrheiten zuletzt wahrzunehmen, folgen sie den Gedanken Platons, der die Geometrie als Schnittstelle zwischen der materiellen Welt und den Ideen der göttlichen Essenz auffasst.

www.musee-wuerth.fr

Eintritt frei und für alle!

Öffnungszeiten:
Di bis Sa, 10 – 17 Uhr
So, 10 – 18 Uhr

Gruppen und Führungen
Auskunft und Reservierung

+ 33 (0)3 88 64 74 84
mwfe.info@wurth.fr
www.musee-wurth.fr

Audioguides: Französisch, Deutsch 

Anfahrt:
Auto: D 1083, Ausfahrt Erstein, dem Schild Z.I. Ouest folgen > Parkplatz
Elektrische Ladestation
Zug: TER-Zuglinie Straßburg/Basel,
Bahnhof Erstein-Gare, dann 8 Minuten
zu Fuß

Barrierefreier Zugang
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